Mischpult für Anfänger und DJs: essenzielle Grundlagen im Überblick

Mann an einem Mischpult in einem Studio

Die erste ‘Begegnung’ mit einem Mischpult, auch unter den Begriffen Mischer, Mixer, Console und Tonpult bekannt, ist für viele Musikenthusiasten oftmals überwältigend. Bei der Vielzahl an Knöpfen und Reglern in unterschiedlichen Farben verwundert dies sicherlich nicht. Hinzu kommt die stattliche Auswahl an Modellen in verschiedenen Größenordnungen.

Klein anfangen und sich langsam mit den einzelnen Funktionen vertraut machen: So lauten wie bei allen neuen umfangreichen Projekten Tipp und Motto in einem. Wie Sie dabei genau vorgehen, erfahren Sie in diesem Artikel, in dem sich alles um die Kunst der Bedienung von Mischpulten dreht.

Dabei sollen auch häufige Fragen zur Sprache kommen. Sind beispielsweise analoge oder digitale Consolen zu bevorzugen? Was hat es mit DJ Mixern auf sich? Wie kann man die Mischer vor ungünstigen Außeneinflüssen schützen? Antworten auf diese und weitere Fragen liefern die folgenden Abschnitte.

Ein Überblick über Mischpulte für Anfänger und DJs – Grundlagen.

Mischpult für Anfänger: wichtige Auswahlkriterien

Mischpult für Anfänger

Ein Hinweis vorweg: Ungeachtet der Vielzahl unterschiedlicher Mischpulte sind Grundaufbau und Funktion immer gleich. Auf den Punkt gebracht dient eine Console dazu, mehrere Tonquellen zu mischen und zu bearbeiten. Denkbares Audiomaterial stammt aus Instrumenten wie Schlagzeug und Gitarren, Mikrofon, Computer und CD Player. 

Diese können allesamt an den Mixer angeschlossen werden. Nach einer sorgfältigen Aufbereitung durch die Tontechniker, in diesem Fall Sie, entsteht aus den unterschiedlichen Audioquellen ein harmonisches Ganzes.

Das ideale Mischpult für Anfänger ist klein und überschaubar. Es verfügt über die Basisausstattung an Kanälen und anderen Features und eignet sich somit hervorragend als Lernfeld. Digitale Mischpulte sind für die Anfangsphase weniger geeignet. 

Konzentrieren Sie sich stattdessen auf das analoge Pendant als solide Grundlage, auf der Sie Ihre Kenntnisse aufbauen und nach Belieben erweitern können.

Vergleichbares gilt übrigens auch für DJ Mixer. Das klassisches Auflegen ohne die beim Controller typische Software erfolgt in der Regel über ein mit einem Mediaplayer oder Plattenspieler verbundenes Mischpult.

Von Reglern, Ein- und Ausgängen: die wichtigsten Mixerkomponenten im Kreuzverhör

Ob Musiker, DJ oder Youtuber: Mit dem Wirrwarr an Consolenknöpfen müssen Sie sich über kurz oder lang auseinandersetzen. 

Eine schrittweise Herangehensweise bringt jedoch rasch Ordnung in das scheinbare Chaos. Und sind Ihnen erst einmal Aufbau und Funktion von analogen Mischpulten klar, so ist der Übergang in die digitale Mixer-Landschaft ein Kinderspiel.

Dies trifft auch auf eines der zwei wichtigsten Einteilungselemente von Mischern, den Kanal, zu. Auf den Punkt gebracht ist für jedes Instrument jeweils ein Kanal zuständig. Jeder einzelne Kanal wiederum verfügt über einen Kanalzug, der aus einem kompletten Set an Bedienelementen besteht. 

Rein optisch verläuft dieser vom oberen Knopf, in der Regel dem Mikrofoneingang, gerade nach unten bis zum Kanalfederschalter. In den danebenliegenden Spalten wiederholt sich das Prinzip. Wissen Sie beispielsweise um die Funktionsweise der Knöpfe und Regler des Gitarrenkanals, so können Sie auch mühelos alle anderen Kanäle bedienen.

Neben den für die Signalverarbeitung zuständigen Kanalzügen ist auf der Console die sogenannte Mastersektion zu finden. Master-Kanäle geben die Signalsumme einzelner Kanäle der Konsole an andere Geräte wie beispielsweise die PA-Anlage weiter. Über das Volume Units-Meter (VU-Meter) können Sie ablesen, ob sich der Pegel im grünen Bereich befindet. Rot signalisiert einen zu hohen Pegel. Über dem Master Fader befindet sich ein Knopf mit dem sich der Master-Kanal umschalten lässt.

Wissenswertes zur Eingangs- und Ausgangssektion von Tonpulten

Der Eingang eines Mischpultes markiert den Beginn des sogenannten Laufs eines Audiosignals durch die Console hindurch. Jede Audioquelle benötigt einen separaten Eingang, der wiederum auf dem jeweils zugehörigen Kanalzug zu finden ist.

Zu den wichtigsten Eingangsarten eines Kanals zählen die sogenannten Line- und Mikrofon-Eingänge. Bei qualitativ hochwertigen Mixern verfügt jeder Kanal über jeweils einen Mikrofon- und Line-Eingang. Auf deren Besonderheiten sei hier kurz eingegangen.

  • Line-Eingänge: Rein optisch kommen Line-Eingänge zumeist als 6, 3-mm- oder 3, 5-mm-Klinkenbuchsen daher. Da ein Line Signal im Vergleich zum Mikrofonsignal lauter ist, werden hier primär Audioquellen wie CD-Player und Keyboards angeschlossen. Anders ausgedrückt setzen diese die sogenannten Linepegel frei. E-Gitarren geben im Gegenzug einen niedrigen Instrumentenpegel aus und müssen bei einem Anschluss über den Line-Eingang mittels Verstärkung dem Linepegelniveau angepasst werden.
  • Mikrofoneingänge in Form von XLR Buchsen dienen dem Anschluss von Mikrofonen und DI-Boxen via XLR-Kabel. Aufgrund der in der Regel niedrigen Mikrofonpegel ist oftmals das Nachschalten eines Vorverstärkers, im Fachjargon Gain-Regler genannt, am Mikrofoneingang, sprich an der XLR Buchse, vonnöten. Dieser gewährleistet eine Erhöhung der Spannung auf das angemessene Niveau (Stichwort Gain-Staging). Vor einem Zuviel an Power sei jedoch gewarnt, da dies rasch in einem unnatürlichen, verzerrten Signal resultieren kann.

 

Jedes Mischpult verfügt über einen Hauptausgang, auch unter den Begriffen MASTER bzw. MAIN OUT bekannt. CONTROL ROOM und MONITOR OUT bilden weitere Ausgänge, die unter anderem für Lautsprecher gedacht sind. Für den Anschluss von Aufnahmegeräten eignet sich der Ausgang RECORD OUT.

Stichwort Subgruppen

Um bei größeren Mixern mit entsprechend hoher Kanalanzahl nicht den Überblick zu verlieren, gibt es ebenfalls spezielle Regler. Diese dienen der Bildung von Subgruppen, die mehrere Signale gemeinsam regeln können. Auf dem Mixer werden sie als Gruppe 1-2, Gruppe 3-4 etc. bezeichnet. Dabei genügt ein Tastendruck, um Blasinstrumente, Backgroundgesänge und andere Eingangssignale auf die entsprechenden Subgruppen zu routen.

Ausgangssektion von Tonpulten

Der perfekte Klang mittels Channel-Fader, Channel-EQ und und Gain-Regler

Als wichtigste Tools des Mischers gelten die sogenannten Channel-Fader. Mithilfe dieser Schieberegler lassen sich die Lautstärken der einzelnen Kanäle optimieren und aufeinander abstimmen.

Der Channel-Equalizer, kurz EQ, wiederum ermöglicht erste Veränderungen der Klangergebnisse. Entsprechend können mit diesem Hilfsmittel wahlweise Bass, Mitte und Höhe der jeweiligen Spuren betont oder gemildert werden.

Auf den Gain-Regler wurde bereits eingegangen, jedoch darf er in diesem Trio an unverzichtbaren Werkzeugen für reine Tonergebnisse nicht fehlen. Wie beschrieben dient er der Anpassung des Eingangssignals an die Lautstärke der Audioquelle.

Von CUT-Tasten bis Crossfader: weitere Begrifflichkeiten

Die CUT-Tasten liegen unter den Master Fadern und können zur Unterdrückung einzelner Frequenzbereiche genutzt werden. Das Ergebnis ist eine deutliche Veränderung der Klangfarbe.

Direkt unter den CUT-Tasten befindet sich der sogenannte Crossfader. Dabei handelt es sich um einen in erster Linie von DJs genutzten Überblendregler. Mithilfe zweier, links und rechts darüber liegender Potis erfolgt die Auswahl der beiden für die Überblendung vorgesehenen Kanäle. Mit dem Crossfader lässt sich diese im Anschluss reibungslos umsetzen.

Für feinere Klangergebnisse verfügt das Tonpult zudem über einen Filter, kurz HPF (Hochpassfilter) genannt. Wird dieser mittels eines einfachen Druckknopfes aktiviert, so erfolgt der Schnitt unterhalb eines zuvor festgelegten Wertes liegender Frequenzen. Anders ausgedrückt werden störende Geräusche herausgefiltert.

Ein sogenanntes Direct Out dient dazu, einzelne Kanäle auf eine Mehrspur-Maschine zu schicken. Recording und Multitracking zählen zu den häufigsten Verwendungszwecken. Signale für den Direct Out werden zumeist unmittelbar nach den Vorverstärkern (Gain) abgegriffen.

Tipps zum Anschluss eines analogen Mischpultes

Beim analogen Mischer werden die eingehenden elektrischen Tonsignale nicht digital umgewandelt, sondern in ihrer ursprünglichen Form weitergeleitet, verarbeitet und letztendlich auch ausgegeben. Eine Grundvoraussetzung für eine reibungslose Funktionsweise ist ein sachkundiger Anschluss.

Dabei erfolgt in einem ersten Schritt die Zusammenführung aller Soundquellen mit den passenden Eingängen. Letztere sind namentlich einem Kanal zugeordnet und befinden sich in der Regel auf der Rückseite des Mixers.

Im Anschluss wird der Master Output mit der PA-Anlage verbunden. Hinter dieser Kurzform verbirgt sich die englische Bezeichnung „Professional Audio“ oder „Public Adress“. In der Veranstaltungstechnik dient sie als Oberbegriff für Beschallungsanlagen, die in der Regel aus Lautsprecherboxen, Verstärkern und Verkabelungskomponenten bestehen.

Die Einstellung, Verarbeitung und Anpassung eingehender Signale gemäß der eigenen Vorstellungen geschieht nun über die einzelnen Kanalzüge, auch Channel Strips genannt.

Die Versandkontrolle ist über die SEND-Tasten unter den Kanalzügen geregelt. Entscheiden Sie selbst, ob ein Signal an eines der Effektgeräte weitergeleitet wird.

Der PLF-Knopf wiederum ermöglicht das Abhören des unverfälschten Signals ohne EQ- und Fader-Bearbeitung via Kopfhörer.

Die besten Mischer für Anfänger: Vorüberlegungen, Empfehlungen und mehr

Tonmischer für Anfänger zeichnen sich durch die Beschränkung auf die notwendigsten Funktionen aus. Darüber hinaus bewegen sie sich preislich im Rahmen des Erschwinglichen. Mit diesen Eigenschaften richten sie sich an zwei Hauptzielgruppen:

  • Solokünstler, die eigene Videos, Podcasts etc. im Homestudio erstellen und/oder streamen, und
  • Bands, die die Mischer für den Proberaum und/oder Live-Auftritt nutzen möchten.

Die Kernfrage lautet hier, ob sich die Mischpulte je nach geplantem Einsatzgebiet in ihrem Anforderungsprofil unterscheiden oder ob ähnliche Modelle in Frage kommen.

Mischer für Podcasts, Streaming & Co. – Homestudio

Ob Videoproduktion, Streaming oder Podcasting: Für den Soloauftritt genügt zumeist ein kleines, mit bis zu acht Kanälen versehenes Ton-Mischpult. Zur Veranschaulichung seien hier zwei passende Modelle vorgestellt.

  • Der Mackie 402 VLZ4 Mixer verfügt über zwei Mono Kanäle, einen Stereo Kanal und vergleichsweise hochwertige Vorverstärker. Mit einer Preisspanne zwischen 90 und 100 Euro zählt er zu den günstigsten Modellen seiner Art.
  • Das Yamaha AG06 Tonpult weist zwei Mono und zwei Stereo Kanäle auf. Im Gegensatz zu dem rund 50 Euro günstigeren Mackie 402 sind im Yamaha Mixer USB-Audio-Interface und Effekte integriert. Loopback, Gitarrensimulation (Kanal 2) sowie Equalizer/Kompressor (Kanal 1) sind weitere Ausstattungselemente.

Tonpult für eine Band – Homestudio, Proberaum & Live

Mischer für Bands fallen eine Spur größer aus als das Gegenstück für Solisten. Sie verfügen im Idealfall über 12 bis 16 Kanäle, flexible Equalizer, Lautstärkeregler und mehr. Auch hier handelt es sich um für Einsteiger taugliche Modelle, die im Proberaum, live sowie daheim in Keller und Garage genutzt werden können. Ein Beispiel für ein zugleich erschwingliches und hochwertiges Gerät ist:

Mischpult versus Audio Interface: eine Bestandaufnahme

Im Vergleich zwischen Audio-Interface und Mischpulten gibt es keinen eindeutigen Sieger. Anders ausgedrückt bieten sie keinen gegenseitigen Ersatz. Doch worin zeichnen sich die beiden Varianten eigentlich genau aus?

  • Das Mischpult überzeugt durch ein höheres Maß an Kontrolle über jeden einzelnen der Eingangskanäle. Entsprechend lassen sich die zusammenfließenden Tonsignale nach Belieben kombinieren und verändern.
  • Ein Interface kann im Gegenzug aufgrund seiner handlichen Größe leicht in der Tasche mitgeführt werden. Sind Sie nicht auf die Vielfalt an Funktionen und Komponenten, mit denen ein Mixer aufwartet, angewiesen, so erweist sich ein Audio-Interface unter anderem für ein mobiles Homerecording-Setup als praktische Alternative.

Bevorzugen Sie allerdings die gleichzeitige Aufnahme mehrerer Instrumente, so profitieren Sie von den zahlreichen Features eines Mischpultes.

 

Häufig gestellte Fragen

Vor dem Kauf eines DJ Controllers empfiehlt es sich, dessen Kompatibilität mit der von Ihnen bevorzugten DJ Software zu überprüfen. In der Regel wird ein Gros der DJ Controller jedoch mit der passenden Software geliefert.

Die Antwort lautet ja. Für den erfolgreichen Einsatz von DJ Controllern im Rahmen von Live-Auftritten ist zumeist die Robustheit des jeweiligen Modells ausschlaggebend. Eine mögliche Herausforderung ist der Anschluss an große PA-Anlagen. Denn dieser erfordert mitunter Spezialausgänge, über die ein Einsteiger Controller in der Regel nicht verfügt.

Eine allgemeingültige Antwort gibt es leider nicht. Denn welcher Controller im Einzelfall das ideale Einsteigermodell ist, hängt maßgeblich von Faktoren wie Einsatzgebiet und musikalischen Präferenzen der DJs ab.

Für Hobby-DJs ohne großes Startkapital ist beispielsweise der kompakte DJ Control Starlight von Hercules eine gute Wahl. Er verfügt über alle wichtigen Basics wie drucksensitive Jogwheels, Filter, Loop, Sampler und Performance Pads. Ebenfalls im Lieferumfang enthalten ist die Software Serato DJ Lite. Der renommierte französische Hersteller ist übrigens generell die richtige Anlaufstelle, wenn es um vergleichsweise günstiges Equipment wie Pro Audio geht.

Übung macht bekanntermaßen den Meister. Entsprechend sollten Sie möglichst täglich am DJ Setup arbeiten, neue Techniken ausprobieren und sich kontinuierlich weiterbilden.

Ja, mit einem DJ Controller lässt sich Musik produzieren. Besonders geeignet sind Modelle, die eigens für diesen Zweck entwickelt wurden. Entsprechend verfügen sie über eine professionelle Ausstattung, darunter Sampler, Synthesizer und andere für die Musikproduktion hilfreiche Extras.

Durch die Ausstattung mit USB-Anschlüssen lassen sich die meisten DJ Controller mit MACs verbinden. Auch in Bezug auf die DJ Software gibt es zumeist keine Einschränkungen, da diese für den MAC zugänglich ist.

Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Arten von Mischpulteingängen. Während die XLR-Buchsen für Mikrofone gedacht sind, dienen die Klinken-Buchsen dem Anschluss von Instrumenten. Die Anzahl an Mixer-Eingängen hängt von dem jeweiligen Einsatz ab. In diesem Zusammenhang ist zu beachten, das jedes Instrument und jede Stimme mit Mikrofon einen eigenen Eingang benötigt.

Bei der Auswahl eines Einsteiger-Mixers ist generell darauf zu achten, wie viele Tonquellen oder Instrumente angeschlossen und gemischt werden sollen. Für den einfachen Anschluss an den Computer und die dortige Weiterverarbeitung empfehlen sich Modelle mit integriertem USB Audio Interface.

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